Abini bedeutet: Du bist mein mir vom Himmel geschickter Anteil.
Es ist ein schöner Name.
Es ist ein afrikanischer Name.
Es ist ein Name mit fünf Buchstaben: Abini - wie man spricht!
Und doch reicht das schon für viele Missverständnisse. Liebe Abinis, unseren Vornamen gibt es überhaupt nicht, und das kommt so...

 

Baum wie man spricht

 

Sage mir deinen Namen, und ich sage dir, wer du bist.“ Das behaupten jedenfalls Namensdeuter.
Sie bedienen sich der Onomastik  – der Wissenschaft der Namen –  und verknüpfen alles mit Etymologie,  Sprachpsychologie und Ahnenforschung. Der Name, sagen sie,  sei eng mit  dem Schicksal  verbunden. Nomen est omen, der Name ist ein Zeichen.  Also gut. Ich heiße Abini.
Abbi was? Abidemi? Abebi? Albinia? Adiline?   Abdianin? Abeba? Abélinia? Aini? Abiona? Abimbola? Adina? Adjila? Aleftina? Alasine? Aine?
Nein, einfach nur Abini. Wie man spricht! Es tue ihm leid, erklärte mir mal ein Namensdeuter: „Diesen Namen gibt es überhaupt nicht!“
Nicht?  Nun, Abini ist ein nigerianischer Vorname, ich habe ihn von meiner afrikanischen Großmutter. Er bedeutet: „Du bist mein mir vom Himmel geschickter Anteil.“ Für meine Mutter klang das überzeugend, für mich einzigartig.  Der Name war so selten, dass mir Leute Wohlsein wünschten, wenn ich mich vorstellte:
„Abini.“ - „Gesundheit!“
Einzigartig also, bis eines Tages meine Tochter vom Kinderballett kam und behauptete: „In meiner Tanzgruppe ist auch eine Abini.“
Wir  glaubten ihr natürlich nicht. Die einzige Abini, die es noch gab, war eine Afghanische Windhündin aus einem A-Wurf. Der Züchter hatte damals extra meine Mutter gefragt, ob es mir was ausmache. Und meine Mutter hatte entschieden, dass es mir nichts ausmache. Aber plötzlich ein Menschenkind?
Bestimmt heißt sie  Alwine oder Sabine? Meine Mutter verfolgte also die nächste Ballettstunde höchst aufmerksam, „um das Missverständnis aufzuklären“ – und kam perplex zurück ... Da tanzte eine kleine Abini. Abini, wie man spricht.
Bald klärte sich, dass ich Abinis Mama aus Jugendzeiten kannte. Sie suchte einfach einen besonderen Namen und hat sich  erinnert. Ihre Abini ist längst eine hübsche Dame geworden, gerade  hat sie ihren ersten Dokumentarfilm gezeigt; und ich bin echt stolz auf Abini! So schön wird der Name in die Welt getragen. Das ist ein Glück!
Indes gibt es noch eine Abini, sie wird bald zehn. Ihre Mutter, Frau T., hatte sich einst an mich gewandt, weil das Standesamt erklärte, diesen Namen gäbe es überhaupt nicht  ...

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Abini auch in Zukunft noch wie ein Missverständnis klingen. So wie vor einer Woche, spätnachts auf einer Party ...
Als ich mich vorstellte, sagte ein Partygast:
„Abbi was? Alibi? Adibna?“
Ich fragte: „Bist du Sprachforscher?“
Er antwortete: „Nee, nur angetrunken. Aber  sag’ doch nochmal deinen Namen“.
„Und dann?“
„Dann sage ich dir, wie du heißt.“