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Gerade werden auf der ITB Berlin äußerst exotische Reiseziele beworben. Da ist mitunter Furchtlosigkeit gefragt. Doch Uli Hannemann war längst mutig: Er traute sich nicht nur, nach Mallorca zu reisen, er gibt es auch offen zu.

 

Pauschal ins ParadiesUnd er schont sich nicht, wirft sich mitten in die Partymeute. Zwischen Bier und Sangria erfindet er sogar noch die "investigative Larmoyanz". Seine Mutation zum saucoolen Pauschalsubjekt ist eine aufrichtig würdelose Urlaubsgeschichte.

Ahne, sein Berliner Lesebühnen-Kollege, hat auch die Welt gesehen und kann ein Lied davon singen. Ebenso Konrad Endler, den Ursula und die Strandbar zu einem Schlager inspirierten. Jochen Schmidt will sich derweil in Fuerteventura von einem Schnupfen erholen und macht sich als Alleinreisender unter Rentnern verdächtig. Und Spider erlebt in Jugendherbergen die fundamentalistische Geschlechtertrennung. Bei jenen Autoren sind Arglosigkeit und Übermut so hinreißend, dass man sich umgehend in den Strand schmeißen möchte.

Doch dann gibt es Dämpfer: Sollte es mit diesem Hörbuch nicht "Pauschal ins Paradies" gehen? Elf Autoren laden den Hörer ein - nicht allen will man folgen. So genügt es manchen, dass sie sich irgendwann mal über die Stadtgrenze bequemten. Klingt langweilig, ist es auch. Vor allem, wenn sie so sehr an Ironie sparen. Gab es denn keine Touristen zu beschimpfen? Oder Freunde zu beleidigen? So wenig erlebt? Menschenskinder, fahrt noch mal los!

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Pauschal ins Paradies:
Hörgeschichten von elf Autoren.
Voland & Quist, Dresden 2007 ,
1 CD (mit Buch), 70 Minuten, 14,80 Euro.