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ich habe schon einmal vor sechs Jahren in dieser Zeitung einen Brief an Dich gerichtet. Da wurde Dir eine musikalische und menschliche Bankrotterklärung unterstellt, die nicht unwidersprochen bleiben konnte.

Und jetzt schon wieder. Doch so lange es Kritiker gibt, habe ich eine Tastatur. Und ich werde sie benutzen. Deshalb:

Lieber Udo, ich habe Dir eine Menge zu verdanken: Zum Beispiel das Gefühl, verstanden zu werden. Oder die Überraschung, gute Laune zu bekommen. Oder das Recht, eigene Fehler zu machen. Mit Dir war meine Menschwerdung irgendwie einfacher und sogar ein Vergnügen.
Du warst wie ein geliebter Komplize, ein aufrichtiger Charmeur, ein zuverlässiger Begleiter. Damals nahm ich Deine Lieder auf einem leiernden Kassettenrekorder auf und hörte sie mindestens hundert Mal. Udo intravenös sozusagen.

Udo Lindenberg

Später hatte ich, wie manch andere, Dir auch meinen ersten Freund zu verdanken. Da gab es in Discos noch die langsame Runde („Wir woll'n doch einfach nur zusammen sein"). Das war wirklich unschlagbar. Bei Dir konnten in der Liebe auch zwei Menschen gleichzeitig die Gewinner sein. Es war schön, das zu glauben. Die erste Trennung („Ich lieb dich überhaupt nicht mehr") tat dann zwar weh, aber sie wäre wohl die Hölle gewesen, hätte man Dich nicht an seiner Seite gehabt. Denn: Du hast für mich den Fernseher, „den die Versicherung voll bezahlt hat", eingetreten. Danke!

Nach der Wende fing ich dann bei der Berliner Zeitung an. Zwar war da nicht so viel aus dem „Club der Millionäre" zu berichten, dafür aber über „Lebemänner", „Erfinder" und manchmal auch kleine „Verbrecher". Auch, wenn Du irgendwann angefangen hast, die immergleichen Anekdoten zu erzählen und in der Schlagerabteilung herumgehuscht bist: Was Du für den Deutschrock getan hast, und wie Du die Sprache entkrampft hast - das bleibt unvergessen. Von dem Sockel, auf dem Du stehst, bist Du nun einmal nicht mehr zu stoßen! Du warst nicht weniger als ein privates Weltereignis, daran wird die Zukunft nichts ändern...

Voila! Nun würde ich gern mal was zurückgeben: Vor zwei Tagen las ich, dass „man“ Dir meist nur „mit Scham und Abscheu begegnen konnte“. Ich weiß nicht wer „ man“ ist. Ich weiß auch nicht, welche „amerikanischen Vorbilder Du nachgeäfft“ haben sollst. Aber eines weiß ich: Obwohl - oder gerade weil - es in unserer Zeitung stand, strapaziere ich jetzt mal den vielbeschworenen Meinungspluralismus:
Ich liebe Deine Lieder.
Warum?
Weil ich’s kann!

P.S. Grüß mir bitte auch die Band Silly, Du weißt schon, die „älteren Herren mit den langen Haaren“, an denen lediglich „absurd“ ist, dass sie immer noch so gut aussehen. Und grüß mir auch Anna Loos, die „jüngere Sängerin“, der ich gerne mal zeigen würde, wie man wirklich „spachteldick Schminke“ aufträgt. (Bis heute denken meine Kollegen, ich sei von Natur aus braun). 

Liebe Grüße, Abini Zöllner

 

Kommentare:

Kerstin V. sagte am 31/01/2012 um 09:58 :

Hallo Abini,

ich habe seit einigen Wochen viel Zeit zum Lesen und bin u.a. so beim Durchklickern im i-net auf deinen Artikel gestoßen. Ich finde es großartig, dass du deine Tastatur benutzt hast ;-) Wie bereits in einem der Kommentare zu lesen war, bin auch ich mit den Udo-Songs groß geworden. Seit den frühesten Teenager-Tagen haben mich seine genialen Lieder begleitet. Damit sind einfach so viele wunderbare Erinnerungen verknüpft. Nach einer längeren Udo-Konzert-Pause war ich dann letztes Jahr absolut begeistert vom Musical “Hinterm Horizont” und freue mich jetzt schon riesig, dass der Meister wieder auf Tour geht :-) `… und es ist mir egal, was die anderen sagen …` ;-)
VG von Kerstin V. aus Sachsen


Liebe Abini,

danke für Ihren klugen Artikel.
Man muss Udo Lindenberg nicht lieben, man muss auch Silly nicht lieben, man sollte aber als Journalist jenen Respekt aufbringen, den jeder Mensch verdient.
So! Und nun gehe ich als langhaarige alternde Endvierzigerin, spachteldick geschminkt aus dem Haus und höre im Auto-Radio ‘ne Runde Silly und fauche dem Herrn Balzer entgegen: Ich sag’ nicht Ja!
Herzliche Grüße
Gabriela Friedrich

Verfasst von: Gabriela Friedrich | 11.11.10, 20:29 Uhr

Liebe Abini,
RESPEKT – und DANKE für Deine Worte !!!
Andrea
PS: Zum Glück gibt es in unserm Land solche Bands wie SILLY …

Verfasst von: Andrea | 11.11.10, 21:53 Uhr

Liebe Abini Zöllner,

deinen Artikel konnte ich flüssiger lesen als den Kommentar des Herrn Balzer. DANKE
Du schreibst mir aus dem Herzen.
Viele Grüße aus Friedrichsfelde
Ilka Füssel

Verfasst von: Ilka Füssel | 11.11.10, 21:59 Uhr

Liebe Abini,
RESPEKT – und DANKE für Deine Worte !!!
Liebe Grüße aus dem Rodgau …
Andrea
PS: Zum Glück gibt es in unserem Land solche Bands wie SILLY …

Verfasst von: Andrea Schneider | 11.11.10, 22:05 Uhr

Liebe Abini,
so fangen ja Alle an, es ist nicht nur gut das es solche Bands gibt, sondern auch Menschen wie dich…und das nicht nur weil sie so über selbige schreiben!
Udo und Silly sind großartig….in Musik und Text, dafür kann man schon mal dankbar sein!
Beste Grüße
Axel

Verfasst von: Axel orenz | 11.11.10, 22:44 Uhr

mensch,
und guck doch noch ma bei balzer vorbei, vielleicht ist er ja nur einsam und sitzt verbittert allein am schreibtisch…is doch bald wochenende….

Verfasst von: hampe | 11.11.10, 23:22 Uhr

Liebe Abini Zöllner,
danke für ihren Artikel. Mit Bewunderung und Vergnügen habe ich ihren Text gelesen.
Das Schreiben des Herrn Balzers hat mich dagegen heute etwas verärgert. Ich war der Meinung, dass der Journalismus auch eine Verantwortung hat. Das Toleranz und Respekt auch in geschriebenen und veröffentlichten Texten wichtig sind. Enttäuscht war ich dann, dass davon im Schreiben des Herrn Balzers
nichts zu finden war und man solchen Ergüssen in der Berliner Zeitung eine Plattform gibt.
Egal wie Udo Lindenberg oder Silly ihre Haare tragen, welche Klamotten sie anziehen, IHRE Texte mag ich. Diese Texte werde ich mir auch noch in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren anhören. Der Text von Herrn Balzer wird morgen in der blauen Tonne landen und dem Recycling zur Verfügung stehen.
Liebe Abini Zöllner, ihnen alles Gute für die Zukunft und weiterhin einen so ehrlichen und optimistischen Blick auf ihre Mitmenschen.
Viele Grüße
Eckhard Rohde

Verfasst von: Eckhard Rohde | 11.11.10, 23:24 Uhr

Liebe Abini – I love you!

Verfasst von: Angelika Mann | 11.11.10, 23:37 Uhr

Liebe Abini,
Du sprichst mir aus dem Herzen.Mein ganzes Leben haben mich Udo Songs begleitet.(Bitte keine Love Story….Baby,wenn ich down bin…Rock´nRoll Arena in Jena-bis Heute-…Angie…Der Greis ist heiß..usw.).Nach 33 Jahren D.J.,(der es in der DDR bis zur Sonderklasse geschafft hat), weiß ich wie sehr Udo uns alle geprägt hat.Seine Platte im letzten Jahr, die Show dazu, das hat Weltklasse…und der Kommentar über Silly?… es ist eine völlig neue Qualität von Silly, es sind andere Silly´s als mit Tamara, aber anders genial!!!
Ich weiß nicht,mit wem Herr Balzer so rumbalzt,aber ich spreche ihm jegliche Kompetenz in Sachen Musik ab und frage mich, wie so ein Artikel eines Dilettanten überhaupt erscheinen konnte.
LG aus Halle
Hansi

Verfasst von: Hansi Sondermann | 11.11.10, 23:41 Uhr

Liebe Abini Zöllner,
vielen Dank für diese klaren und offenen Worte! Man muss ja nicht alles mögen, aber nur wer anderen Menschen und deren Tun mit Respekt begegnet, erwirbt sich auch den Respekt seiner Mitmenschen. Das ist mit diesem Artikel bestens gelungen!! Ansonsten habe ich den Worten meiner “Vorschreiber” nichts hinzuzufügen… Außer vielleicht die Hoffnung, dass es noch mehr solcher respektvollen Äußerungen in der deutschen Presselandschaft geben möge.
Alles Gute & viele Grüße,
Grit Bugasch

Verfasst von: Grit Bugasch | 11.11.10, 23:56 Uhr

Liebe Abini,
Vielen Dank für Ihre versöhnlichen Worte. Es kann einem nicht alles gefallen, man muss nicht alles gut finden, auch wenn man darüber schreibt. Musik und deren Stilrichtungen sind subjektiv zu bewerten. Wenn jedoch Herr Balzer gleich diverse Künstler und Musiker “verreisst”, dann doch bitte fundiert und begründet. Wer einen solchen verbalen Rundumschlag ohne Fakten verfasst, muss schon arg verbittert sein. Udo Lindenberg ist seit meiner Jugend präsent, seine Musik in guten wie in schlechten Zeiten für mich da gewesen und sein “anders sein” und Querdenken waren und sind mir ein Vorbild. Damit bin ich wohl nicht alleine – gut zu wissen !!!

Verfasst von: Heiko Bragenitz | 12.11.10, 00:06 Uhr

Liebe Abini,
Vielen Dank das Sie ihre Möglichkeiten genutzt haben, Herrn Balzers Artikel etwas entgegen zusetzen.
Lindenberg gehört zum deutschen Kulturgut, vom Panik-Rocker wird man noch reden, da ist Herr Balzer nicht einmal mehr eine Randnotiz.
Silly hat auch schon mehr Menschen mit Ihrer Musik vereint und mit Ihren Texten den Leuten die Augen geöffnet als es Herr Balzer mit seinen zusammen gestammelten Text je schaffen wird.
Liebe Grüße aus Berlin

Verfasst von: René Jordan | 12.11.10, 00:31 Uhr

Liebe Abini,
Ich mach es mal kurz: Freunde kann man sich aussuchen, Kollegen nicht.
PS: ich hatte auch einen roten alten klapprigen Anett-Kasettenrecorder mit leiernden ORWO Kassetten woraus “Chello” tausendmal aus meinem Kinderzimmer schallte ;)

Verfasst von: Mario Naumann | 12.11.10, 01:18 Uhr

Liebe Abini,
Es gibt halt Künstler die man beim letzten Takt schon vergisst, und jene, die einen lebenslang nicht mehr aus dem Kopf gehen. Udo Lindenberg und Silly gehören dazu. Besseres hat Deutschland momentan nicht zu bieten. Denn Kunst kommt von Können..

Verfasst von: Lutz Reimann | 12.11.10, 06:07 Uhr

Auch ich liebe Udo und Silly. Schon 1973 tat Udo etwas für meine Sozialisierung. Leider hört man in den Radiomedien beide kaum. Im Stammland von Udo habe ich mir bei NDR 2 schon mehrfach Silly gewünscht, aber welch Ignoranz.

Verfasst von: Ralf Lucas | 12.11.10, 06:43 Uhr

Kleingeist und Engstirnigkeit greifen leider um sich in diesem Land, auffällig oft auch unter Deinen Berufskollegen, liebe Abini… Wie schön, dass es Leute wie Dich gibt, die dem immer etwas entgegenzusetzen haben. Darauf ist Verlass! Sei umarmt!

Verfasst von: Petra Sawadogo | 12.11.10, 07:46 Uhr

Der Stil und Ton im Text von Balzer liest sich wie die Nullachtfünfzehn-Arbeit aus amerikanischem ‘Rock Critic’ Milieu. Also, schön nachgeäfft.

Verfasst von: davidly | 12.11.10, 07:51 Uhr

Udo Lindenberg hat auch mich begleitet und Silly erst! Die Haar- und Hutmode war mir dabei immer egal und Schminke auch. Weil beide haben hohes künstlerisches Können. Dieses suche ich bei vielen anderen deutsprachigen Künstlern. Udo Lindenberg und Silly kommen authentisch rüber und sind nicht gezwungen sich Stilberatern anzuvertrauen. Sie sind sie selbst. Sicher gehen sie Kompromisse ein, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es faule sind. Und der Herr Wulff ist auch ein DU! Er kocht mit Wasser oder läßt kochen. Aber der Respekt vor einem Menschen kommt für mich nicht vom Amt sondern von seiner Autorität. Die hat der Herr Wulff. Trotzdem bleibt er ein Mensch dabei und auch ein DU. Für mich bleibt nur der Respekt vor Leistung und Entwicklung-u.a. künstlerisch und politisch bei den Promis und Respekt vor der Alltagsbewältigung der Bewohner dieses Landes.
T.S.

Verfasst von: tiesche | 12.11.10, 08:59 Uhr

Liebe Abini
Merci für Deine Entgegnung auf den Text in Der Berliner Zeitung des Jens Balzer… Jut, dass es solch Menschen noch gibt.
Naja, was soll ich zum angesprochenen Text sagen? Da wollte wohl ein Journalist cooler als Udo Lindenberg und jünger als Silly sein. Dabei ist er doch nur ein alter Geist in einem nicht mehr ganz so jungem Körper… Wie sagt doch Goethe so schön: “Blasen, nicht flöten. Die Finger sollt ihr bewegen.” (aus Wilhelm Meisters Wanderjahre, Infos für die Journis)… Also auf indirektem Wege an Herrn Balzer: “Informieren, nicht schreiben, das Gehirn sollt ihr einschalten.”
Grüsse OLAf Kah

Verfasst von: OLAf Kah | 12.11.10, 09:02 Uhr

Liebe Abini,
danke für Deinen wunderbaren Text!
Ein älterer Herr…;-)

Verfasst von: Hassbecker | 12.11.10, 09:45 Uhr

Ich finde es doch sehr verwunderlich, dass es Journalisten gibt, die mit ihren respektlosen rhetorischen Rundumschlägen, und scheinbar erfolgreich, ihren geistigen Müll in aller Öffentlichkeit zu Papier bringen dürfen.
Und ich freue mich immer wieder über geistreiche, respektvolle und gut recherchierte Beiträge mit Herz und Verstand.Danke Abini !!!!

Verfasst von: Susanne Ertizman | 12.11.10, 10:10 Uhr

Liebe Abini, lieber Panikpräsident, liebe SILLY´s !
Vielen Dank für die klaren Worte! Und zwar nicht nur die aktuellen, sondern die Ihr immer gesagt habt, nur an Menschen, die klare Kante zeigen, kann man sich reiben!
Das ist gut so! Udo´s und Silly´s Musik mag ich gerade wegen der Texte…das sind klare Ansagen!!!
In diesem Sinne wünsch´ich uns allen Alles Gute!
“…noch mach´ich das Schaf, noch schläft meine Wut…”
eben – NOCH.

Verfasst von: Franzl | 12.11.10, 10:10 Uhr

“Wer den Weg der Wahrheit geht, stolpert nicht.” Gandhi
DANKE FÜR DEN WEGWEISENDEN TEXT AN EINEN VER(w)IRRTEN.
Herzliche Grüße
Dirk Michaelis

Verfasst von: Dirk Michaelis | 12.11.10, 10:30 Uhr

Liebe Abini,
danke, danke, danke !
Silly sind genial ! Das was sie geschafft haben, müssen erstmal andere Bands nach machen. Es ist einfach anmaßend, beleidigend und krank was manche Leute loslassen. Sowas ist kein Journalismus, sowas ist Bild Niveau !

Verfasst von: Christian Indy | 12.11.10, 11:21 Uhr

Liebe Abini, lieber Udo,liebe Silly´s!
Normalerweise halte ich mich ja zurück, aber….bei dem Geschreibsel dieses Herrn wird einen so übel, dass man ihm auf den Schreibtisch kot… möchte.
Ich habe Udo schon zu einer Zeit zugehört, als er in der guten alten Tatort-Titelmelodie das Schlagzeug bei Klaus Doldinger bediente. Als er dann ins “Sängerlager” wechselte, und auch noch deutsch sang, waren viele Leute sehr skeptisch. Das war ja im Westen in der Rockmusik noch gar nicht salonfähig. Udo hat mit seinen Texten und seiner Musik dazu beigetragen, dass “Rockmusik mit deutschen Texten” überhaupt ernstgenommen wurde. Er hat seitdem in den Köpfen der Menschen in Ost und West viel mehr bewegt, als so mancher, der es hätte tun sollen. Danke dafür, Udo!
Silly lernte ich erst in der “Wendezeit” kennen, während meiner “Osteinsätze” für meinen Arbeitgeber. Im Autoradio lief der Sender DT64. Der erste Silly-Song, den ich damals hörte, war “Alles wird besser”, und der Text passte wie die Faust auf´s Auge.
Silly gehört inzwischen zu meinen “Favoriten”, weil sie mit ihren Texten sowie der Musik genau meinen Nerv getroffen haben, damals wie heute. Absolut geil, dass die “älteren Herren” die Haare so tragen, wie es heute kaum noch einer wagt, denn im Kopf sind sie jung geblieben! Und wegen der Aussage über Anna´s Aussehen könnte man auch eine Verleumdungsklage anstreben.
Bitte macht weiter so!
(ein ebenfalls älterer Herr, dem die Haare aber inzwischen leider ausgefallen sind :-))

Verfasst von: Günter S. aus NRW | 12.11.10, 11:52 Uhr

Hallo Abini
Mich verwundert etwas diese Aufregung um den Artikel. Die Medien dieses Landes arbeiten seit geraumer Zeit mit solchem Niveau. Was ist also passiert? Es sind die Befindlichkeiten einiger Menschen, speziell der Fans und der Künstler verletzt worden. Einige der Künstler reagieren auf eimem änlichen Niveau zurück. Offensichtlich wollte der Autor provozieren und hat somit sein Ziel errecht. Durch uns. Im Namen des Redakteurs sage ich: DANKE!!!
Uwe Kotteck

Verfasst von: Uwe Kotteck | 12.11.10, 12:28 Uhr

Lieben Dank Frau Zöllner,
es fällt mir leider schon eine ganze Weile auf, das der Feuilleton nicht mehr die Qualität hat, wie früher einmal. Zu oft habe ich in letzter Zeit Kritiken (oder eher Verrisse) gelesen, in denen mit Macht eine kontroverse Sicht auf ein Thema gerichtet wurde, wobei “kontrovers” eben wichtiger war als inhaltliche Auseinandersetzung. Wie Balzers Artikel vom Ressortchef abgenickt werden konnte, ist im Hinblick darauf wohl nicht verwunderlich. Schön, dass es noch Autorinnen gibt, wie Sie!

Verfasst von: Jan | 12.11.10, 12:44 Uhr

Klar Uwe Kottek,
und weil das seit geraumer Zeit so ist, sollten wir uns weiterhin genüsslich von Leuten wie Herrn Schmalzhirrn oder wie er hieß mit der morgendlichen Zeitung ins Gesicht kotzen lassen?
Nein, bei aller Toleranz, bei persönlichen Verunglimpfungen hört der Spaß dann langsam auf.
Dass man darauf reagiert zeigt nur, dass man nicht bereit ist, sich von Ihm und allen anderen Balzers so etwas bieten zu lassen.
Sollte man vielleicht demnächst nicht gegen Braun demonstrieren, weil es schon immer Braune gab?
Der Vergleich mag extrem überzogen sein, aber ich finde schon, dass man auf Balzers Worte reagieren muss. Auch wenn Mann nicht Silly- oder Udo-Fanboy ist.

Liebe Abini,
Deine Worte sprechen mir aus dem Herzen. Hab lieben Dank dafür.
Hiermit bewerbe ich mich um Balzer’s Arbeitsplatz. Ich kann vielleicht nicht so gut schreiben. Aber in den Sessel furzen und dabei meine Profilneurosen ausleben kann ich auch.

Verfasst von: Pascal Kimoon | 12.11.10, 12:49 Uhr

Danke, dass Frau Zöllner die Fahne des Journalismus hochhält. Schon lange habe ich den Eindruck, dass einige Journalisten der Berliner Zeitung ihre “Kritikerrolle” nutzen, um Konzerte und andere Veranstaltungen von Menschen zu besuchen, die sie nicht mögen. Um dann mit Häme, Distanzlosigkeit, Arroganz,…. diffamierende Äußerungen zu Papier zu bringen. ich habe dann irgendwann genau wegen dieser Artikel der Berliner Zeitung gekündigt.

Verfasst von: Steinhöfel | 12.11.10, 14:30 Uhr

Liebe Abini Zöllner,
sie sprechen mir aus der Seele und ich muss die Hoffnung nicht aufgeben das es auch noch guten Journalismus gibt.
Leider deutet der Artikel von Herrn Balzer auf ein völlig spießiges und verschobenes Weltbild hin. Er ist wahrscheinlich ein Freund der Fernsehunterhaltung a la Bohlen und Co. Dazu fällt mir nur folgendes Zitat für ihn ein. “Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen Schatten”
Karl Kraus.

Verfasst von: Hightower | 12.11.10, 14:43 Uhr

Hallo Abini-Daumen hoch!
Ich habe den Artikel von diesem Typen nicht gelesen,aber kann mir vorstellen,wie der da seinen Frust abläst.
Ich kann nur sagen:Daumen hoch-es hat mir viel Spaß gemacht,deinen Beitrag zu lesen-du hast mir aus dem Herzen gesprochen.
Nick

Verfasst von: Nick | 12.11.10, 16:11 Uhr

Liebe Abini,
vielen Dank für Deinen großartigen Artikel!
Ich hatte das große Glück zum Ende meiner Schulzeit 1973 in Hamburg im Onkel Pö im Service zu arbeiten und dort auf der Bühne die Geburtsstunde von “Alles klar auf der Andrea Doria” von Udo Lindenberg miterleben zu dürfen. Dieser Mann hat als erster die deutsche Sprache mit Rockmusik auf eine ART und Weise verbunden, wie es sie vorher einfach noch nicht gab und sich vor ihm auch keiner vorstellen konnte.
Das war wirklich etwas ganz Besonderes und hat zig Bands daraufhin ein riesengroßes Tor geöffnet!
Ich bin sehr stolz darauf ihn dort als junger Musiker kennengelernt zu haben und dieser Mann hat meinen absoluten Respekt! Genau wie die Band Silly, welche ich seit 1985 kenne, die es jetzt geschafft haben mit einem wirklich großartigen Album, wie Phönix aus der Asche zu steigen.
Keinem von Beiden reicht Herr Balzer in diesem Leben das Wasser, soviel ist sicher!
Die herablassende Art und Weise, wie er über einen Udo Lindenberg und auch Silly schreibt, ist ein absolutes Armutzeugnis aller erster Klasse!
Die Äußerungen über deren Aussehen sind erstens unwahr und zweitens superpeinlich und doof!
Ich würde ja gerne mal sehen, wie er denn so aussieht…wahrscheinlich wie ein Arsch mit Ohrn´, stimmts?
Best
Rudy Nielson

Verfasst von: Rudy Nielson | 12.11.10, 18:11 Uhr

Es bleibt mir nicht mehr zu sagen, als:”Danke, Abini.” und “Grüße aus der ewigen Provinzialität der deutschsprachigen Musik” für Herrn B. im Elfenbeinturm

Verfasst von: Kai Müller | 12.11.10, 18:42 Uhr

Liebe Abini,
ich danke Dir für den tollen Artikel. Eine bessere Art das auszudrücken was wohl die meisten beim Lesen des Balzer Artikels gedacht haben, gibt es nicht!
Ich werde mir die 3 älteren Herren und die jüngere Sängerin dieses Jahr auf dem Konzert in Karlsruhe ansehen und ich freue mich schon riiiiiesig drauf! Die haben mehr Pfeffer im A.. (sorry) als so mancher 20ig jähriger….und ein gewisser Herr B. Wer ist das überhaupt? Macht der Musik? Nie gehört…
Grüße!
Anne

Verfasst von: Anne Schmidt | 12.11.10, 20:29 Uhr

…allet jut bieni, schreib mal ruhig mehr, bring dich ein bissle mehr ein, kann nur jut sein für dat letter..:-))

Verfasst von: john | 12.11.10, 20:54 Uhr

“Wer die Sprache beherrscht, beherrscht die Welt.” was soll das denn, Sie CHEF-Redakteur? “Sozialistisch”, “Stalinistisch”- wissen Sie überhaupt, was Sie da schreiben. Als CHEF-Redakteur, sollte man sich auch trauen Mitarbeiter des eigenen Hauses zu kritisieren. Nun ja, kritisieren geht natürlich nur, wenn man es besser macht.

Verfasst von: Eckhard Rohde | 12.11.10, 21:50 Uhr

Don´t panic, balzer is nur …

Verfasst von: andre | 12.11.10, 22:22 Uhr

Einen Kerl, den alle hassen, an dem muss was dran sein (JWvG)

Eine Lanze für Balzer Jens aka Robert Rotifer oder so: Wenn er n u r Scheiße geschrieben hätte, würden nicht alle so auffällig kollektiv aufheulen. Mal ehrlich,Silly und Udo hin oder her, ihre Zeit ist aber nun wirklich abgeflossen, nich?

Verfasst von: Matthias Horwath | 12.11.10, 22:40 Uhr

Matthias Hochmut, Du bist zum Fremdschämen peinlich. Chefredakteur…lach… Deine Mitarbeiter zählen spätestens ab heute die Tage die Du noch im Chefsessel verdummst.

Verfasst von: Pascal | 13.11.10, 01:45 Uhr

Sehr geehrter Herr Horwarth,
deren Zeit ist “abgeflossen”? Finde ich nicht. Gerade in der Zeit der “Hochkultur” in der Musikbranche mit billigem Castingshow-Geträller und massenhaft Cover Songs, wo sich fast immer das Original 10 mal besser anhört als diese Neuversionen, bin ich über jeden Song froh, der für mich neben guter Musik auch noch einen nachdenkenswerten Text beinhaltet.
Wie stellt man eigentlich fest, dass deren Zeit “abgeflossen” ist? An Hand des Geburtsdatums in deren Personalausweis? Hui, und nun gucken bitte alle mal in ihren eigenen Personalausweis. Nicht das für einige die Zeit schon “abgeflossen” ist.
Spaß beiseite. Das kann ja wohl nicht ein Kriterium in Sachen Musik sein. Sonst ade Joe Cocker, Scorpions usw. usf.
So lange Menschen diese Musik hören wollen, ist deren Zeit nicht abgelaufen.

Verfasst von: M. Osterwald | 13.11.10, 02:54 Uhr

Die Zeit von unserem Thomas Steierhoffer ist aber nicht abgeflossen. Ganz im gegenteil. Der verwendet das voll im Trend Trollseintechnik.

Verfasst von: davidly | 13.11.10, 14:51 Uhr

Vielen Dank an Abini, da geht mir doch das Herz auf.
Ich bin mit Udo Lindenberg und Silly groß geworden. Sie haben mich geprägt. Und ich liebe ihre Musik noch immer. Silly mit Anna Loos ist eine andere Dimension, da krieg ich Gänsehaut.
Ich frag mich wirklich, was sich die Herren Balzer, Steierhöffer und Horwath anmaßen.
Mach weiter so, Abini. Ich sag einfach DANKE.

Verfasst von: Heike Rzepka, Berlin | 13.11.10, 20:54 Uhr

Arme Berliner Schreiberlinge. Reiben sich und ihre tastenden Finger wund an Udo und Silly.
DANKE:Abini.

Nichts ist so alt wie Zeitung von gestern.
Gut, dass es einige Silberstreife (z.B. Abini) am Horizont des Blätterwaldes gibt, die eines Tages Pioniere der Zeitungen sein können, so wie seit langer Zeit Udo und Silly (mit tüchtig lange Haare und Schminke und Hut) das im Rockradio sind.
Schaltet an und macht laut.
Herzliche Grüße aus Sachsen!
MAtthias

Verfasst von: schniek | 14.11.10, 00:32 Uhr

Der Text von Balzer ist brilliant. Der von Zöllner leider nur Kitsch.

Verfasst von: alfredbenz | 14.11.10, 18:20 Uhr

..Balzer brilliant?
Sie sind mir ja ein anspruchsloser Konsument, Alfredo..

Verfasst von: Dyan | 14.11.10, 18:42 Uhr

Liebe Abini.
Danke für diesen Artikel. Doch ich habe da so eine Theorie. Fact und Tatsache ist… Silly und Udo Lindenberg sind nun mal eine Art Urgestein der deutschen Musikgeschichte.
Der Artikel von Hr. Balzer dazu ist schlichtweg inkompetent. In mir stellt sich jedoch die Frage… Sollte dieser eventuell mit der Absicht, eine Tirade der Empörung herauf zu beschwören, veröffentlicht worden sein? Oder kann sich ein Journalist wirklich so weit weg vom Realismus publizieren?
Nur Hr. Balzer weiß die Antwort darauf.

Verfasst von: Risse Jörg | 14.11.10, 21:12 Uhr

..das isses, Jörg. Verfasse Tiraden und empfange hocherfreut Empörung und Wahrnehmung. Mainstream- Schreiber brauchen genau das.
Bei Balzer fällts nur etwas mehr auf, weil die Berliner viele Berliner überfliegen (kurz). Aber im Netz wimmelts von solchen Wichtigtuern, die Promis anpissen für Widerstand halten.
Sorry Abini und Jörg, was bin ich doch ebenso ein Wichtigtuer, nichtwahr.
(..mit dem Server stimmts nicht beim Absenden, daher die vielen Doppelungen?)

Verfasst von: Dyan | 14.11.10, 21:33 Uhr

Kann ein Fan fair sei? Soll er auch nicht.
Ich bitte um Verständnis für Herrn Balzer. Ständig muss er in seinem ungeliebten Job als Musikredakteur kostenfrei zu irgendwelchen Musikern mit deren Musik er überhaupt nichts anfangen kann.
Also: Liebe Berliner Zeitung, schickt Hern Balzer nicht mehr zu großen Ereignissen (vor allen Dingen nicht zu den alten Herren die uns zu ihrem fünfzigjährigen besuchen), sondern zu irgendwelchen Nonames die er jede Woche hochlobt.
Ich könnte da Herrn Junghänel empfehlen.Da hätten wir jetzt bestimmt nicht diese Diskussion !

Verfasst von: oranke-am-see | 15.11.10, 15:17 Uhr

PS: Liebe Abini, wo bleibt der regelmäßige Blog?

Verfasst von: K. | 15.11.10, 15:05 Uhr

Zum Glück blieb mir und “der Jugend der Welt” dieses “Event” mit anschließendem “Konzert” erspart, denn genauso, wie Herr Balzer es beschrieben hat, war es gewesen, darauf wette ich. Leider hat nicht jeder die Würde und Weisheit des Alters, mit seinem “Jugendwerk” respektvoll umzugehen, wenn man dann aber zur unerträglichen Witzfigur mutiert, wie ein Udo L.,sollte man auch des Spottes gewärtig sein. Dabei habe ich mir das früher auch angehört…Lang lebe Herr Balzer, und wer ewig dem kleinen Udo zu Füßen liegen möchte , soll es doch tun,denn über Geschmack sollte man nicht streiten. Silly gönne ich ihren neuen Erfolg,hatten sie doch immer den muskalisch und textlich ja sowieso besseren Deutschrock gespielt. Aber wer den Schaden hat(in dem Falle auf einer Bühne mit dem Hutmann), sollte dann eben auch den Spott abkönnen. Balzer hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Verfasst von: Henry | 16.11.10, 00:56 Uhr

Liebe Abini!
Udo hat mich schon immer musikalisch begleitet.
Ich hatte das Glück nur wenige Kilometer von Gronau entfernt (dort wuchs er auf) die Szene zu beobachten.
Jeder sollte “sein Ding machen” und sich nicht von anderen manipulieren lassen.
Ich werde mir das Musical in Berlin anschauen- zusammen mit vielen Fans!
Und.. hinterm Horizont geht`s weiter..
Herzliche Grüße
aus Gronau
Dieter Gottschlich

Verfasst von: Dieter Gottschlich | 16.11.10, 10:46 Uhr

KEINE PANIK:
Sind wir doch mal ehrlich.
Was genau erregt uns an dem Geschriebenen von Herrn Balzer?
Natürlich äussert er fragwürdige Dinge zu Themen, die nur wenig mit der Musik der Be(Ver)urteilten zu tun haben.
Doch natürlich ist das auch sein gutes Recht, nicht zuletzt, um eine lebhafte Diskussion in diesen Blog zu erzeugen.
Jeder Schreiberling möchte gelesen werden, möchte ein wenig Anerkennung, sowie einen Platz im Blätter-/Blog-/Pressedschungel finden. Gönnen wir Jedem seinen Platz, ob nun ganz oben oder unten auf dem Treppchen dieser Zunft.
Diese Diskussion sollten, wenn schonmal so viel Erhebens darum gemacht wird, Silly und Udo veranlassen, einen gemeinsamen Song auf zu nehmen.
Herr Balzer bekommt dann auch garantiert das erste Promoexemplar + ein echtes Udo Likörell + nach Uwes nächsten Frisörbesuch ein echtes Haarteil der absurden Mähne (damit der Neid endlich ein Ende hat).
;-)

Verfasst von: Absurde Panikmache | 16.11.10, 13:49 Uhr

Die Schmalzlocke von der B.Zeitung will ja Popredakteur sein und kein Musikredakteur. Er muss also von Musikmachen keinen Schimmer haben, aber die Schubladen kennen und das Outfit beschreiben. Dies ist eigentlich ein so langweiliges Thema, daß man schon mächtig schräg drüber palavern muss, damit es wenigstens bissel witzig wird.
Das schafft man nicht mit blosser Gehässigkeit. Das finden aber immerhin ebenso gehässige Zeitgenossen gut.
Derer gibts ja genug. Na bitte.
Schönen Dank auch.

Verfasst von: Rumpelzapf | 16.11.10, 16:38 Uhr

Danke, liebe Abini,
Du sprichst mir aus dem Herzen! Udo war und ist Kult (ich kann immer noch ganz viele seiner Lieder auswendig).
Und viele Grüße an alle älteren Herren, die einfach machen, wofür ihre Herzen schlagen und danke, Anna Loos, Du machst es einfach toll!
Noch so eine Spachtelmasse tragende, sehr fröhliche und junge Anfang Vierzigerin

Verfasst von: Ina Heinz | 16.11.10, 17:17 Uhr

Liebe Abini Zöllner!
Unterschiedliche Meinungen in einer Zeitung??? Ein “Streit” unter Kollegen? Wie gut, dass so etwas möglich ist. Ansonsten möchte ich hier eine Lanze für Jens Balzer brechen. Er kann auch sehr liebevoll, bewundernd und anbetend über Musik schreiben, wenn sie ihm gefällt. Er war und ist für mich der Grund, vom Tagesspiegel zur Berliner Zeitung zu wechseln.

Verfasst von: Lara Schiller | 17.11.10, 23:52 Uhr

Ja, Balzer kann sehr liebevoll, bewundernd und anbetend über Musik schreiben. Wenn sie ihm gefällt.
Warum macht er das denn nicht? Warum muss er immer wieder langweilige, beleidigende Verrisse über Konzerte schreiben, die ihn nicht interessieren, wie jeder weiß, der mehr als einen Artikel von ihm gelesen hat?
Was will er uns damit sagen? Dass das Leben eines Popredakteurs ganz schrecklich ist, weil man ständig auf schreckliche Konzerte gehen muss, und das auch noch umsonst?
Und vor allem, warum muss er dann noch als Krönung in seiner Popkolumne Leser als Volldeppen abkanzeln, die es wagen, IHM zu widersprechen?
Wenn er wenigstens halbwegs gleiche Maßstäbe anlegen würde. Silly wird wegen langer Haare und “absurder Kostüme” abgekanzelt, ein paar Wochen vorher wird aber begeistert über einen Künstler geschrieben, der gekleidet in eine Mönchskutte während des ganzen Konzertes eine Sense schwingt…

Verfasst von: Robert Rostock | 18.11.10, 07:32 Uhr

Also, liebe Leute,
wie heißt es so schön in der Bloggerszene: Die Kommentarspalte ist nach unten offen. Dem kann man zustimmen, was das Niveau mancher Zuschriften betrifft. Da lese ich über Jens Balzer: “Ich würde gern mal sehen, wie er denn so aussieht … wahrscheinlich wie ein Arsch mit Ohren”.
Und was war der Anlass? Eine Musikkritik! Nicht mehr und nicht weniger. Eine Kritik mit einer ganz persönlichen Meinung. Balzers Name steht drüber. Er steht also auch selbst dazu. Das hat mir seinem Aussehen gar nichts zu tun.
Und ich kann versichern: Er sieht alles andere aus als oben beschrieben. Und er ist ein sehr angenehmer Kollege. Genau wie Abini Zöllner, mit der ich Wand an Wand sitze.
Und dann die Forderungen nach Zensur: Ob der Chefredakteur denn solch einen Text absegnen dürfe oder nicht … Die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Ich habe sie noch mitgemacht.
Auf den Tisch eines Redakteurs zu kotzen, ist übrigens auch kein Weg, seine Kritik zu äußern. Na gut, es ist ein Weg … Aber nur für “Ärsche mit Ohren”.
Ich bin in der DDR aufgewachsen. Sily und Udo Lindenberg haben mir nicht viel gegeben. Ich stand eher auf Stones, Beatles, AC/DC, so die Sachen, wo es etwas mehr rockt. Bei Udo swingt das ja eher, und Silly lösten bei mir Anfälle von Melancholie aus (“Mont Klamott”). Ein paar Sachen haben mir gefallen (“Alles wird besser” zum Beispiel). Auch von Udo fand ich ein paar Lieder cool – “Andrea Doria” und so …
Militant hätte ich damals vielleicht die Beatles verteidigt. Aber inzwischen …
Mir hat der Text des sehr angenehmen Kollegen Balzer auch nicht besonders gefallen. Aber ich werde deshalb längst nicht militant. Oder pathetisch. Oder rufe nach Zensur.
… Und hinter den Zeilen steht auch keine Musikauffasung a la Dieter Bohlen. Man sollte Balzer öfter lesen, dann weiß man, dass es eine zwar mitunter etwas gewöhnungsbedürftige Auffassung ist, weil man die meisten Sachen gar nicht kennt. Er versucht manchmal seltsame Leute zu hypen, die irgendwo in kleinen Clubs spielen. Solche, wie Silly einmal waren Die haben es vielleicht auch manchmal nötig.
Aber er schreibt den Leuten nicht nach dem Mund. …
Das ist doch schon mal eine Stärke!
Also: calm down! So ist nun mal Meinungsfreiheit.
Viele Grüße
Torsten Harmsen

Verfasst von: Torsten Harmsen | 18.11.10, 23:41 Uhr

Werter Torsten Harmsen!

“Man sollte Balzer öfter lesen, dann weiß man, dass es eine zwar mitunter etwas gewöhnungsbedürftige Auffassung ist, weil man die meisten Sachen gar nicht kennt. Er versucht manchmal seltsame Leute zu hypen, die irgendwo in kleinen Clubs spielen. Solche, wie Silly einmal waren Die haben es vielleicht auch manchmal nötig.”
Dagegen hat doch niemand was, und um diese Texte geht es auch gar nicht. Diese sind, um es nochmals zu betonen, durchaus lesenswert.
Ich wiederhole meine Frage: Warum bleibt er denn nicht dabei?! Warum muss er immer wieder beleidigende, langweilige und vorhersehbare Verrisse schreiben? Und zwar immer über Leute, bei denen jeder, der mehr als einen Text von Balzer gelesen hat, schon vorher weiß, dass diese ihm niemals gefallen können? Warum geht er zu diesen Konzerten? Was würden Sie sagen, wenn -um mal ein hypothetisches Beispiel zu bringen- der Klassik-Kritiker, der schon die Beatles und Presley für unerträglichen Krach hält, zu einem Metallica-, Rammstein- oder DJ-Ötzi-Konzert geht, nur um einen Verriss zu schreiben?
Und was ich bei Balzer noch viel ärgerlicher finde, ist sein Umgang mit seinen Lesern, vor allem, wenn sie es wagen, kritische Leserbriefe zu schreiben. Es gab mehr als eine mittwöchliche Pop-Kolumne, die nur daraus bestand, Leserbriefe zu zitieren, um die Schreiber als ahnungslose Volldeppen darzustellen. Meist Reaktionen auf die angesprochenen vorhersehbaren Konzert-Verrisse.
PS: In den meisten Fällen sind mir die verrissenen Künstler auch egal, es handelt sich also bei mir nicht um einen betroffenen Fan.
PPS: Ein paar Tips für Herrn Balzer: Morgen ist die “Nagerschlacht des Jahres” mit Andy Borg, DJ Ötzi, Jürgen Drews u.v.a.; am 12.02. kommen die Flippers!

Verfasst von: Robert Rostock | 19.11.10, 07:15 Uhr

Auch ich kannte alle Lindenberg Lieder der Siebziger Jahre auswendig und war als Ossi glücklich, wenn ich mal eine original LP in die Hände bekam. Die Silly – Begeisterung meiner Landsleute konnte ich allerdings nie ganz verstehen. Seitdem ist viel Zeit vergangen
und Auftritte früherer Helden sind oft peinliche Veranstaltungen, und so habe ich auch mehr Spaß an Konzerten jüngerer Musiker, denen man ihr Auftreten einfach besser abkauft.
Jens Balzers Kritiken sind oft sehr scharf, aber für jeden, der mit Ironie etwas anfangen kann, sind sie eine Freude – natürlich nichts für die Fans, deren Kritikfähigkeit gegenüber den angebeteten Helden wenig ausgeprägt ist.
Frau Zöllners Text kann ich gut nachvollziehen, aber nicht das, was viele Vorkommentatoren hier geschrieben haben.

Verfasst von: Hilmar T. | 19.11.10, 10:33 Uhr

Die Auflösung Leute: Balzer JuniorSchmachtlocke ist eben ein ähnlich langweiliger und gestopfter Typ wie Bryan Ferry SeniorSchmachtlocke (genau: aus dem sehr netten Ellinghaus- Interview, dem Macher von CitySlang)..
So What: Balzer hat seine Leser-Dummies wie DieGrünen ihre WählerDummies..
Hihi.

Verfasst von: Andy | 19.11.10, 23:36 Uhr

..nehme an, Balzerjens hat sehrwohl bemerkt, dass er Langweiliges Zeugs und keine Kritik zu Lindenberg/Silly verzapft hat..
Nur leider seine jugendliche Eitelkeit konnte sich nicht entblöden, seine Kollegin Zöllner anzugreinen, sie hätte sich für seine “Kritik”Gehässigkeiten bei den BLZ- Lesern entschuldigt.
Wie verstopft ist der denn?

Verfasst von: Timaru | 20.11.10, 00:02 Uhr

Liebe Blogger,
ich verfolge die Kommentare aufmerksam. Was für eine Beteiligung! Danke, und noch ein paar Worte.
Wie alles begann:
“Jens, ich kann das nicht unwidersprochen lassen, ich werde ein Blog schreiben.”
“Abini, das ist kein Problem. Ich werde Dich in meiner Kolumne erwähnen.”
Gesagt, getan.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen “widersprechen” und “entschuldigen”. Und natürlich habe ich mich nicht “entschuldigt”. Und natürlich weiß das mein Kollege Jens Balzer auch.
Aber: Es hat sich wirklich gelohnt, Haltung zu wahren und mit diesem Blog Widerspruch einzulegen – nicht nur, weil es im Netz ein größeres Forum schafft, sondern auch, weil es nicht ungelesen bleibt und den Adressaten erreicht.
Und irgendeiner endet halt immer in Jensens Kolumne, diesmal eben ich :)
Jens und ich sind uns nicht oft einig, aber in dieser Sache schon: Wir könnten nicht öffentlich zusammen ein Bierchen trinken gehen. “Das darf auf keinen Fall passieren.”
Aber warum nicht in der Redaktion, wo uns keiner sieht, heimlich mit einem Gläschen Formaldehyd anstoßen?
Salute,

Verfasst von: Abini Zöllner | 20.11.10, 23:40 Uhr

..Formaldehyd?
Braucht der … nich. Löst sich in sich selbst auf.
Eine Frage der Zeit, Geduld.
PS:
wenn Euer Popredakteur auch nur EIN Musikinstrument beherrschen sollte, lass er es uns hören, auf daß man ihn ernstnehmen dürfte.
Salute,
A.M.

Verfasst von: Dyan | 21.11.10, 00:30 Uhr

also, der Robert Rostock hat ja schon alles punktiert.
Nur, falls Ihr zugetanen Kollegen heimlich den Drink nehmt: sicherstellen, daß in nur einem Gläschen das Zeug drin ist.
Bitte!!

Verfasst von: Wrdlbrmft | 21.11.10, 20:29 Uhr

Hallo Frau Zöllner !
Was ist aus dem Formaldehyd Drink geworden ? Muss man sich Sorgen machen ???
Ganz nebenbei,ich finde ihre Artikel immer treffend !!!

Verfasst von: oranke-am-see | 22.11.10, 08:48 Uhr

Liebe Abini,
meine Empörung hat sich dank der vielen Meinungsäußerungen gelegt.Ich freue mich sehr,dass Du es verstanden hast, die Leistungen der betroffenen Künstler zu würdigen und vor allem so gekonnt von der Wirkung zu sprechen, die ihre Lieder bei Dir und so vielen anderen im Laufe ihrer langen Karrieren zweifelsfrei erzielt haben.
Nur muss ich der Meinung Deines Kollegen Torsten Harmsen widersprechen, Herr Balzer hätte nicht mehr und nicht weniger als eine Musikkritik geschrieben, seine persönliche Meinung kundgetan. Ich meine, dass es sich hier um Machtmissbrauch handelt. Herr Balzer hat aufgrund seiner anerkannten Position als Musikredakteur bestimmt, was “lebensunwert” ist und auch gleich einen Mülleimer benutzt. “Weniger” war der fehlende Respekt, fehlendes Einfühlungsvermögen in das Befinden der Künstler nach solchen Attacken. Sollte neben dem zweifelsfrei hohen IQ des Herrn Balzer seine emotionale Intelligenz nicht ausreichend entwickelt sein? Viele seiner Rezensionen sprühen vor Wortwitz, brillanten Wortschöpfungen und Satzkonstruktionen, die scheinbar mühelos zu Papier gebracht werden. Es gibt genügend Gelegenheiten, die Leser von diesen Fähigkeiten zu überzeugen und zu erfreuen, doch bitte ohne Menschenopfer.
Kompetenz, Menschlichkeit,Fairness und Empathie sind Eigenschaften ,von denen seriöse Berichterstattungen getragen werden sollten und von vielen Lesern gesucht und geschätzt werden.
Anna

Verfasst von: Anna | 23.11.10, 18:46 Uhr

Danke sehr an den Webmaster.
Gruss Nadja

Verfasst von: Sat Anlage | 30.11.10, 19:20 Uhr

..mit dem heutigen großen Beitrag zu Captain Beefheart hat der Balzerjens sich in meinen Augen denn aber dochmalwieder rehabililtiert..

Verfasst von: Andy | 20.12.10, 21:07 Uhr

Die Van Vliet Geschichte war ja nur angelesen – aber der heutige Beitrag auf der Popseite legte dann doch die tatsächlichen Kapazitäten, Qualitäten des Popredakteurs offen. Die Zeitung quergelesen, und zwar seit einigen Jahren, muß ich mich immer wieder fragen, für wen sie gemacht wird, wer das liest, lesen soll, ob da eine riesige Beliebigkeit herscht – keiner weiß was, aber jeder hat etwas zu sagen etc; und das Internet ermöglicht bis jetzt es jedenfalls, diese Beliebigkeit mit täglicher € o.9o Ersparnis zu bestrafen.

Verfasst von: La Cabane du Pêcheur | 22.12.10, 15:22 Uhr

Euer popredakteur tritt in seinem “Jahresrückblick” nocheinmal nach bzgl. Lindenberg/Silly- Konzert mit dem BP Wulff im Publikum. Er sieht die Popmusikbranche tief gesunken, wenn die Musiker vor Präsidenten spielen. Achje, der balzerjens ein Revoluzzerhirni?

Warum schreibt er dann für ein Blatt, das einem konservativen Adligen gehört?
Sein “Unangepasst- Getue” nervt.
P.S.: Viele seiner wortreich übers Jahr von ihm gepriesenen Helden würden jederzeit vor Präsidenten/Managern spielen und tun das auch gern, wenn die Gage stimmt. Das weiß er. Nur will er penetrant das letzte Wort haben.
Pubertär das.

Verfasst von: Renzke | 01.01.11, 20:05 Uhr

Danke für die Gegenrede zu Jens Balzer.
Mir erschließt sich nicht so recht, was Udo Lindenberg ihm eigentlich getan hat. Klar ist bloß: Der Mann nervt (Balzer, nicht Lindenberg) mit solch pathologischen Animositäten. Auch ein Musikjournalist, der persönlich einen anderen Geschmack hat, könnte zumindest anerkennen, dass Udo Lindenberg für die Entwicklung der Rockmusik hierzulande eine “gewisse” Bedeutung gehabt hat. Aber für Balzer scheint Rockmusik per se ja etwas Angloamerikanisches zu sein, so kommt es mir vor, und die Deutschen waren die armen Hanswürste, die es dann wieder mal imitieren mussten.
Nun gut; auch das ist eine Form von Ideologie.

Verfasst von: Alexander isert | 02.01.11, 11:34 Uhr

liebe abini, danke für die wunderbaren worte über udo.genau so geht es mir. ein weg-u.herzbegleiter. auch die “stark wie zwei” CD! danke immer für deine tollen texte. alles gute caro

Verfasst von: caro | 19.01.11, 11:13 Uhr